Beate Meinl-Reisinger im Gespräch

Donnerstag, 19.09.2019, 18:30 Uhr

Eine von pro­fil-Her­aus­ge­ber und Chefredakteur Christian Rainer und pro­fil-Redak­teur Clemens Neuhold geführ­te Dis­kus­si­on mit Beate Meinl-Reisinger (NEOS) im Rah­men der Natio­nal­rats­wahl 2019.

 

In Koope­ra­ti­on mit profil
Chris­ti­an Rainer

pro­fil-Her­aus­ge­ber und Chefredakteur

Cle­mens Neuhold

pro­fil-Redak­teur

Eva Lin­sin­ger

pro­fil-Innen­po­li­tik­che­fin

Auf die Fra­ge, ob die NEOS eine Hasel­stei­ner-Par­tei sei­en, mein­te die NEOS-Vor­sit­zen­de Beate Meinl-Reisinger: „Hans-Peter Haselsteiner mischt sich gar nicht ein. Aber es stimmt, dass es uns als Partei nicht gäbe ohne Hans-Peter Haselsteiner, weil die etablierten Parteien auf ihren Millionen sitzen und mauern. Das parlamentarische System in Österreich ist nicht auf Wettbewerb aufgebaut. Dass viele ein schwieriges Verhältnis zu Haselsteiner haben nehme ich zur Kenntnis.“

Zudem plä­dier­te Meinl-Reisinger für mehr Trans­pa­renz und offen geleg­te Par­tei­fi­nan­zen und mehr Waf­fen­gleich­heit der wahl­wer­ben­den Parteien.

Es sei ein Aus­druck der frei­en Wil­lens­bil­dung, wenn Men­schen Par­tei­en unter­stüt­zen und man sich nicht auf öffent­li­ches Geld ver­lässt. Umge­hungs­kon­struk­tio­nen lehn­te Meinl-Reisinger im Gespräch mit pro­fil- Her­aus­ge­ber und Chefredakteur Chris­ti­an Rai­ner und pro­fil-Redak­teur Cle­mens Neu­hold ab.

Zu Sebas­ti­an Kurz und mög­li­chen Koali­tio­nen hielt sich Meinl-Reisinger zurück aber kri­ti­sier­te fal­sche Zita­te des ehe­ma­li­gen Kanz­lers. „Klar, die ÖVP wird Platz eins und er wird wieder Kanzler. Aber viel wichtiger ist es sich auf die Zeit danach vorzubereiten - ÖVP-SPÖ sehe ich nicht als Option. Ich will aber auch keine Neuauflage von Türkis-Blau. In der anderen Konstellation sagen wir klar, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dies ist auch ein Angebot an die Sozialdemokraten, die etwas bewegen wollen.“

Wirt­schafts­li­be­ral und Sozi­al-Libe­ral sind für Meinl-Reisinger kein Wider­spruch: „Liberal heißt liberal - das ist nicht teilbar. Wir sind Verfechter einer evidenzbasierten Politik.“

Drin­gen­den Erneue­rungs­be­darf ortet Meinl-Reisinger im Pen­si­ons­sys­tem. Es sei erschüt­ternd, dass hier nichts pas­sie­re und das fak­ti­sche Pen­si­ons­an­tritts­al­ter nicht mit dem gesetz­li­chen ange­gli­chen wer­de: „Die Menschen sollten ab jetzt schon mit 65 in Pension gehen.“

Im Bezug auf die Euro­päi­sche Inte­gra­ti­ons­po­li­tik for­der­te Meinl-Reisinger eine Ach­se der Wil­li­gen und kri­ti­sier­te den Umgang mit jenen Län­dern, die nicht wil­lig sind. Asyl-Ver­fah­ren müss­ten jeden­falls beschleu­nigt wer­den. Sie erneu­er­te ihre For­de­rung, kei­ne reli­giö­sen Beklein­dungs­vor­schrif­ten zu akzep­tie­ren: „Jeder soll sich so kleiden können, wie er/sie es will. In Schulen schaffen wir so neutrale Räume für Mädchen bis 14.“

» Hier kön­nen Sie das Gespräch mit Beate Meinl-Reisinger nachhören.